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Hunde

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Hunde in der Stadt
Für viele Menschen in der Stadt ist ihr Hund nicht nur Familienmitglied sondern auch der Grund, weshalb sie sich körperlich betätigen. Mit einem Hund zu leben ist für die meisten Hundehalter eine große Freude, er hilft ihnen seelisch und körperlich gesund zu bleiben. Doch natürlich erfordert das Halten von Hunden in der Stadt und das Zusammenleben von Hund und Mensch gegenseitige Rücksichtnahme und klare Spielregeln, damit ein konfliktfreies Miteinander möglich ist. Außerdem braucht es klare Vorgaben und Kontrollen, um Tierschutzrecht sinnvoll auszugestalten und zum Leben zu erwecken. Gefordert ist insbesondere:

  1. Weg mit der diskriminierenden „Rasseliste“!
    Die Rasseliste ist eine taxative Auflistung, die bestimmte Hunderassen als angeblich gefährlich einstuft. Die Entscheidung, eine Rasseliste einzuführen war eine populistische Maßnahme, die sich weder in Wien noch international bewähren konnte und entbehrt einer fachlichen Grundlage. Viel eher ist es so, dass diese Entscheidung zur Stigmatisierung dieser Rassen geführt hat und diese Hunde, einmal im Tierheim gelandet, sehr schlechte Chancen haben, noch einmal ein Zuhause zu finden. Wichtiger und viel sinnvoller ist daher die generelle Information über Anforderungen an Hundehaltung und -erziehung zu verbessern und im Einzelfall bei auffällige gewordenen Hundehaltern oder Hunden konsequent einzuschreiten.

  2. Sachkundenachweis für alle
    Es muss gewährleistet sein, dass Menschen, die sich entscheiden mit einem Hund zu leben, in einem ausreichenden Umfang über art- und tierschutzgerechte Hundehaltung Bescheid wissen. Dies ist möglich, indem der schon bestehende Wiener Hundeführschein umgestaltet wird. Anstatt einzelne Hunderassen und ihre Halterinnen und Halter gezielt zu diskriminieren, wollen wir eine gerechte und nachhaltige Maßnahme für mehr Sicherheit im Umgang mit Hunden. Bei der Absolvierung des Sachkundenachweises geht es darum, sich ein notwendiges Basiswissen über tierschutzgerechte Hundeerziehung und Grundinformationen über immer noch falsche aber gängige Trainingsmethoden anzueignen. Ganz sicher sollten über dieses Wissen nicht bloß Menschen verfügen, die einen Rottweiler oder einen anderen Hund der Rasseliste besitzen. Wir wollen gewährleisten, dass jeder Hund in guter Obhut ist und sein Besitzer beziehungsweise seine Besitzerin den Sachkundenachweis absolviert hat. Daher ist unser Ziel die Abschaffung der stigmatisierenden Rasseliste und eine damit einhergehende Einführung eines modernen und informativen Sachkundenachweis für alle Hundehalter und Hundehalterinnen. Der Sachkundenachweis soll dabei keinesfalls eine Schikane für tierliebende Menschen sein. Er soll jedem Hund optimale Lebensbedingungen durch geschulte Hundehalterinnen und –haltern gewähren und somit sowohl den Tierschutz wie auch das friedliche und sichere Zusammenleben aller Bewohnerinnen und Bewohner unserer Stadt fördern.

  3. Schluss mit Qualzucht
    Qualzucht stellt bei vielen Tierarten ein Problem dar, am konkretesten aufgearbeitet und damit für den Vollzug von Tierschutzbestimmungen geeignet sind derzeit Maßnahmen zum Abgehen von Qualzucht bei Hunden. Die Stadt Wien soll eine Vorreiterfunktion einnehmen und darauf achten, dass ein Kontrollschwerpunkt definiert wird, mit dem sowohl bei Züchtern wie auch bei Hunde-Veranstaltungen die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen gegen Qualzucht durchgesetzt wird und keine Tiere mit Qualzuchtmerkmalen zum Einsatz kommen.

  4. Hundeauslaufflächen
    Für eine artgemäße Haltung brauchen Hunde Platz, wo sie sich auch frei bewegen können, ohne dabei mit anderen NutzerInnen des öffentlichen Raums in Konflikt zu kommen. Einige gute Hundezonen gibt es bereits, doch generell besteht Verbesserungsbedarf. Angeregt wird daher eine Erweiterung des Angebots an ausreichend großen und attraktiv ausgestalteten Hundezonen sowie die Schaffung von geeigneten Zonen mit Freilauf“genehmigung“ für Hunde nach dem Vorbild Berlins.